Antisemitismus im Stadion – Vortrag beim Flutlicht-Festival

Das Flutlicht-Festival rückt immer näher, daher hier nun der Ankündigungstext für den Vortrag „Antisemitismus im Stadion“:

Samstag 13.06. – 16:00 Uhr
Vortrag und ein Bericht aus der Fanszene mit Fußballfans gegen Antisemitismus
,,Fußball in der Mauerstadt, Union spielt jetzt hinter Stacheldraht- was Neues in der DDR der BFC ist jetzt der Herr- Zyklon B für Scheiß Union – in jedem Stadion ein Spion- selbst Ordner sind in der Partei – Deutschland, Deutschland, alles ist vorbei„. Sprechchor der BFC Dynamo Anhänger in den 80er Jahren
Fußballstadien waren immer schon weit mehr als nur Orte, auf denen gekickt, gejubelt und getrauert wird. Im Guten wie im Bösen, ist dort mehr erlaubt, als außerhalb der Stadien gesellschaftlich toleriert wird. Hier dürfen Männer Emotionen und Verhaltensweisen zeigen, die sie andernorts unterdrücken mussten: Sie konnten nach Herzenslust weinen, sich umarmen und küssen, schief und laut singen, sich bunt anziehen und bis zur Lächerlichkeit verkleiden.
Der Freiraum Stadion erlaubt aber auch anderes: Hier darf – wie am Stammtisch – geschimpft und gepöbelt werden. Und im Osten der Republik wird davon gerne und ausgiebig Gebrauch gemacht. „Juden Jena“ oder „Juden Berlin“ waren schon zu DDR-Zeiten sehr beliebte Sprechchöre. Laut Bernd Wagner, in der DDR Leiter einer Polizeiabteilung die sich mit dem Phänomen Rechtsextremismus befasste, sammelten sich seit den 60er und 70er Jahren die reaktionärsten Teile der DDR-Gesellschaft in den ostdeutschen Fußballstadien. Das hat sich bis heute kaum geändert.
Über die Entwicklung des Antisemitismus im Fußball sowie speziell sein Ausdruck im ostdeutschen Milieu berichtet Ralf Fischer. Er fährt selbst seit Mitte der 80er Jahre regelmäßig zum Fußball und schreibt für verschiedene Zeitungen darüber.

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